10 Fragen und Antworten rund um das Thema Rollstuhl
10 Fragen und Antworten rund um das Thema Rollstuhl

10 Fragen und Antworten rund um das Thema Rollstuhl

Als Rollstuhlfahrer ist man ja quasi immer in eigener Mission unterwegs, jedenfalls scheinen das Menschen ohne Behinderung aber auch andere Menschen mit Behinderung zu denken!

Rollstuhlfahrer zu sein, bedeutet häufig nicht nur eine Beeinträchtigung zu haben, nein irgendwie scheint es auch schon fast ein Beruf zu sein! Wie ich ja schon an anderer Stelle geschrieben habe, ist das auch zum Teil bei mir so! In meinem Beruf als Angestellter bei einem Reiseunternehmen für Menschen mit Behinderung, kann ich natürlich von meinen Erfahrungen als Rollstuhlfahrer profitieren und sie nutzen. Hier kommen mir auch die Erfahrungen zu Gute, die ich in meiner langjährigen Tätigkeit als Angestellter in einem Sanitätshaus sammeln konnte.

Im Grunde ist es auch super, wenn man seine persönlichen Erfahrungen beruflich nutzen kann. Darüber hinaus werde ich aber auch oft auf der Straße angesprochen. Meist beginnt das Gespräch mit:

Entschuldigung, aber ich habe da mal eine Frage…

Und dann geht es los. Meist bleibt es auch nicht bei einer Frage. In der Regel macht es mir auch nichts aus, auf diese Frage zu antworten, wenn ich nicht gerade mit anderen Dingen beschäftigt bin oder unter Zeitdruck stehe. Hier an dieser Stelle kann und will ich aber mal ein paar Fragen beantworten, die mir so im Alltag gestellt werden.

#1 Wann kann ich eigentlich einen Rollstuhl beantragen?

Einen Rollstuhl kann man beantragen, wenn man auf ihn angewiesen ist! Das heißt, wenn man vorübergehend einen Rollstuhl benötigt, zum Beispiel nach einer OP, oder wenn man dauerhaft auf einen Rollstuhl angewiesen ist, durch eine Erkrankung, Unfall oder ähnliches. Dabei ist es nicht wichtig ob man den Rollstuhl ständig benötigt wie ich, weil man gar nicht mehr laufen kann, oder den Rollstuhl z.B. nur auf längeren Strecken benötigt, weil man zwar noch ein bisschen laufen kann aber nicht mehr weit.

#2 Wer verordnet einen Rollstuhl und wann geschieht das?

Ein Rollstuhl wird vom Arzt verordnet. Das kann der Hausarzt sein oder ein Facharzt bei dem man gerade in Behandlung ist, z.B. ein Neurologe, Orthopäde oder ein anderer Arzt! Zum zweiten Teil der Frage, wann das geschieht siehe Antwort auf Frage 1!

#3 Wie bekomme ich einen Rollstuhl?

Mit der Verordnung, also einem Rezept vom Arzt gehe ich in ein Sanitätshaus! Wichtig ist, dass auf dem Rezept möglichst genau beschrieben sein sollte, um was für einen Rollstuhl es sich handeln soll. Rollstuhl ist nämlich nicht gleich Rollstuhl!!! Ein Aktivrollstuhl ist was ganz anderes als ein Standardrollstuhl. Ein Pflegerollstuhl ist wieder etwas anderes, als ein Elektrorollstuhl usw… Da ich eine Muskelerkrankung habe, ist es für mich sehr wichtig dass der Rollstuhl möglichst leicht ist. Dies sollte sich auch auf dem Rezept wieder finden.

Das Sanitätshaus wird dann, wenn es gut ist, verschiedene Möglichkeiten aufzeigen und einen geeigneten Rollstuhl für dich finden. In der Regel wird ein Rollstuhl auch auf die jeweilige Körpergröße angepasst. Dann wird das Sanitätshaus, einen oder eventuell auch mehrere Kostenvorschläge bei der Krankenkasse einreichen. Die Krankenkasse – als Kostenträger – trifft letztendlich die Entscheidung. Erst wenn die Krankenkasse den Rollstuhl genehmigt, wird ein Rollstuhl bestellt. In der Regel gehört der Rollstuhl dann auch nicht dem Betroffenen, sondern der Krankenkasse. Ein Rollstuhl ist also in der Regel immer eine Leihgabe.

#4 Wie oft kann ich einen Rollstuhl beantragen?

Eine Faustregel besagt, auf einen neuen manuellen Rollstuhl habe ich alle fünf Jahre einen Anspruch. Eine Regel, wäre aber keine Regel, wenn es keine Ausnahmen gäbe. Ausnahmen sind z.B. wenn man nach kurzer Zeit aus dem Rollstuhl raus gewachsen ist. Das ist häufig bei Kindern der Fall. Auch kann es passieren, dass der Rollstuhl schon nach z.B. drei Jahren so defekt ist, dass sich eine Reparatur nicht mehr lohnt. Dies muss aber vom Sanitätshaus bestätigt werden. Noch ein Grund kann sein, dass man mit dem Rollstuhl einfach nicht mehr zurecht kommt. Dies ist häufig bei Menschen der Fall, die eine fortschreitende Erkrankung haben.

Auf einen neuen elektrischen Rollstuhl hat man alle 10 Jahre einen Anspruch. Es gelten die gleichen Ausnahmen wie bei einem manuellen Rollstuhl!

#5 Wie breit ist ein Rollstuhl?

Eine pauschale Antwort auf diese Frage, kann man nicht geben. Wie schon erwähnt, richtet sich die Breite immer auch nach den Maßen der Person, die im Rollstuhl sitzt. Dies bedeutet, dass ein Kinderrollstuhl meistens schmaler als ein Rollstuhl für Erwachsene ist. Je breiter die Person die im Rollstuhl sitzt ist, desto breiter wird auch der Rollstuhl sein! Ein Aktivrollstuhl ist häufig etwas breiter, da die Räder meist einen Sturz haben. Die Achse ist etwas nach innen gekrümmt, so dass die Räder schräg stehen. Somit ist der Rollstuhl oben schmaler als unten. Dies dient der besseren Kurvenlage. Ein ähnlichs System, wie bei einem Rennwagen.

Ergo: die Breite eines Rollstuhls kann sehr unterschiedlich sein. In meiner beruflichen Laufbahn habe ich Rollstühle gesehen die weniger als 40cm breit waren, aber auch Rollstühle die eine Breite von einen Meter und mehr hatten.

# 6 Wo kann ich einen Rollstuhl kaufen?

Kann ich überhaupt? Einfache Antwort: Ja! Im Prinzip kann jeder einen Rollstuhl kaufen, auch dann, wenn er ihn gar nicht benötigt, oder keinen verordnet bekommt. Einen Rollstuhl kann man in jedem Sanitätshaus kaufen. Mittlerweile gibt es aber auch eine Reihe von Internetportalen, bzw. Händlern wie z.B. AS Rehaland bei denen man einen Rollstuhl erwerben kann. Selbst bei Amazon und Ebay kann man diese kaufen und schon mal einen gebrauchten Rollstuhl finden. Auch auf Reha Messen kann man einen Rollstuhl kaufen, meist zu guten Messetarifen. Wem das Standardmodell nicht gefällt, der kann sich seinen Rollstuhl bei Saljol komfortabel und ansprechend aufwerten lassen.

#7 Wo kann ich einen Rollstuhl verkaufen?

Da wo ich ihn gekauft habe, siehe also Frage 6! Also auch Sanitätshäuser kaufen schon mal gebrauchte Rollstühle! Am besten verkaufen sich gebrauchte Rollstühle aber im Internet. Wichtig ist, dass der Rollstuhl einem auch wirklich gehört! Also bei einem Rollstuhl, der von der Kasse gestellt wurde, sollte man erst einmal bei der Kasse anfragen, was denn mit dem bereitgestellten Rollstuhl passieren soll, jetzt da man ihn nicht mehr benötigt. Die Kasse kann den von ihr finanzierten Rollstuhl jederzeit einfordern. Meine dringende Empfehlung: Bitte nie einen Rollstuhl einfach verkaufen, den man über die Krankenkasse bekommen hat!!!

#8 Kann ich einen Rollstuhl auch ausleihen bzw. mieten und wenn ja wo?

Hier gilt Ähnliches wie bei einem Kauf! Sanitätshäuser bieten häufig Rollstühle zum Verleih oder zur Mieten an. Leihen kann z.B. ein Thema sein, wenn der eigene Rollstuhl gerade in Reparatur ist und diese länger dauert. Für viele ist es wichtig einen Rollstuhl im Urlaub zu mieten. Manche möchten z.B. ihren Elektro Rollstuhl nicht mit in den Urlaub nehmen. Gerade bei Flugreisen ist vielen Rollstuhlfahrern das Risiko einer Beschädigung zu groß. Hier bieten Spezialreiseanbieter die Möglichkeit einen Rollstuhl am Urlaubsort zu mieten. Die Tarife richten sich dabei immer nach den Tarifen der Ortsansässigen Sanitätshäuser!

#9 Kann ich als Rollstuhlfahrer abnehmen, bzw. etwas für meine Figur tun?

Hier ein ganz klares JA!!! Rollstuhlfahrer/in zu sein heißt nicht, keinen Sport machen zu können. Heute gibt es kaum eine Sportart die man nicht auch im Rollstuhl ausüben kann. Ganz aktuell finden ja gerade die Paralympics statt. Hier kann man sehen, wie viele Sportarten man im Rollstuhl ausüben kann. Wer großes Interesse an sportlicher Betätigung hat, sollte sich an den DRS (Deutscher Rollstuhlsport) wenden. Der Sitz ist in Duisburg. Hier bekommt man Informationen über die verschiedenen Sportarten und wo sich vor Ort ein geeigneter Sportverein befindet. Im Rahmen der Inklusion gibt es aber auch immer mehr Sportvereine die Sport für Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam anbieten! Bei uns im Circuszentrum nehmen wir auch immer mehr Kinder mit Behinderungen auf, auch wenn es nicht direkt als Sport gilt.

#10 Wie kann ich einem Menschen im Rollstuhl helfen?

Auch diese Frage lässt sich nicht so einfach beantworten. Wie viel und welche Hilfe ein Mensch im Rollstuhl benötigt, hängt sehr von seiner Behinderung ab. Viele Menschen mit einer Behinderung möchten auch gar keine Hilfe von außen. Ich bin auch generell ein Mensch der lieber selbst etwas macht, als dass ich mir helfen lasse. Andere lassen sich vielleicht gerne und viel helfen. An dieser Frage stört mich, dass viele Menschen davon ausgehen, dass ein Mensch im Rollstuhl immer Hilfe benötigt und selbst gar nicht in der Lage ist Hilfe zu geben.

Ich persönlich helfe lieber anderen, als selbst Hilfe in Anspruch zu nehmen! Da kommt dann oft die Frage: Wie jetzt? Wie hilfst Du denn Anderen?

In Gesprächen, mit Eltern zum Beispiel. Aktuell bin ich auch für Flüchtlinge aktiv und helfe  beim Übersetzen von Schreiben an Ämter und Behöreden. Beruflich helfe ich Reisegästen ein geeignetes Hotel zu finden, Hilfsmittel vor Ort zu bekommen oder einen Pflegedienst am Urlaubsort zu finden. Meinem Kind helfe ich fast täglich bei den Hausaufgaben…

Habe ich noch was vergessen? Habt ihr zu der einen oder anderen Frage andere Erkenntnisse, oder eine andere Meinung? Teilt sie mir gerne mit, ich freue mich auf Eure Reaktionen!

Würdet ihr gerne einmal über ein bestimmtes Thema reden, oder interessiert Euch meine Meinung zu einem bestimmten Thema besonders? Gerne schreibe ich über alles, was Euch bewegt.

Gerne würde ich hier auch einmal Gastbeiträge posten! Wer also ein Thema zu dem er gerne mal etwas schreiben möchte hat, kann sich auch gerne an mich wenden!

Handbike und Rollstuhl kann man kaufen
Ich beim Figur halten! 🙂

Hast du Lust auf Reisen? Dann melde dich gleich hier zu den kostenlosen und unverbindlichen Reisetipps für Rollstuhlfahrern an. Du erhältst dann ganz bequem aktuelle Empfehlungen alle 14 Tage.

Titel
Bewertungsdatum
Bewerteter Artikel
10 Fragen und Antworten rund um das Thema Rollstuhl
Bewertung
51star1star1star1star1star

36 Kommentare

    1. Angela Block

      Hallo Jürgen
      Ich bin mit meinem Mann,der im Rolli sitzt ,in Umea Schweden auf dem Weg nach Kiruna.
      Als es heute Nacht plötzlich beim rollen lauter würde und der Hartgummireifen von einem Rad abging. Ist es möglich,so etwas selber zu reparieren? Der Rolli gehört der AOK. Ist dir so etwas auch schon Mal passiert?
      Vielen Dank für deine Nachricht

  1. Karin Zürl

    Fliegen „mit Rollstuhl“ in der Touristenklasse ……..TUI-Fly ab Nürnberg

    Der Transfer zum Flieger mit dem Flughafenrollstuhl klappt ganz gut, auch der Transport des eigenen Rollstuhls im Transportraum funktioniert gut und pünktlich.
    Aber dann:
    Man muss auf den Flugzeugrollstuhl umsteigen. Dieser Rollstuhl sieht aus wie eine bessere „Sackkarre“ (fast an allen Flughäfen ähnlich), er muss von der Breite her zwischen den Sitzreihen durchpassen. Ob der für den Notfall dann auch an Bord bleibt denke ich nicht. Wenn jemand überhaupt nicht laufen kann, wird es sehr schwierig, vor allem wenn man etwas „gewichtiger “ ist, bezüglich des Umsetzens.
    Endlich im Flieger angelangt.
    In der 1. Reihe an der Türe darf man aus Sicherheitsgründen nicht sitzen.
    Die Sitze auf der gegenüberliegenden Seite haben starre Armlehnen, also wieder nichts mit reinrutschen.
    Der Rollstuhlfahrer m u ß am Fenster sitzen, damit er andere Gäste nicht behindert, die z b zur Toilette wollen.
    Das heißt über drei Sitze rutschen oder sich schieben lassen und dann das Ganze wieder zurück. Bei dem Rutschen „verrutscht“ natürlich auch die Kleidung, von der Wirbelsäule gar nicht zu reden. Jetzt sitzt man da einige Stunden äußerst unangenehm, da auch der Platz für die Beine sehr beengt ist. Gerade bei Menschen mit Behinderung schlafen oft die Beine ein, mit Hochlegen ist da nichts. Ein kleiner Trost ist dann doch der „Zwangsplatz“ am Fenster.

    Wie man bei einem Unglück da wieder raus kommt, daran sollte man erst gar nicht nachdenken.

    Eine Behindertentoilette an Bord ist meistens nicht vorhanden, auch wenn es eine gäbe, würde die Nutzung wahrscheinlich jeder unter diesen beengten Verhältnissen vermeiden.

    Man ist nach so einem Flug schon ziemlich „geschafft und auch gefrustet“, weil man sich wie eine Ware vorkommt, die rumgeschoben wird, dorthin, wo sie am wenigsten stört.

    Da kann auch das freundlichste Personal nichts ändern. Es wäre Sache der Flugunternehmen sich etwas praktikables einfallen zu lassen, wie z b einige spezielle Sitze, die für Menschen mit Behinderungen ausgewiesen sind, mit etwas mehr Platz, evtl. schwenkbar, dann könnte man auch im ersten Sitz sitzen. Vielleicht auch Hilfsmittel, z b Rutschbretter o.a. auch wenn das alles was kostet. Es heißt doch immer, unsere Kunden liegen uns am Herzen.
    Das Wort Inklusion sollte man deshalb nicht nur lesen können, sondern auch umsetzen.

  2. sylvia Grawitz

    Hallo, ich war früher eine Aktive Tänzerin jetzt habe ich MS . Ich habe seit kurzen einen E- Rolli mit dem kann ich aber nicht mehr Tanzen. Ein bekannter sagte ich könnte mir noch einen Sport arolli beantragen ? Geht das ? Oder muss ich da auch 3 oder 5 Jahre warten ??? Eine Antwort wäre sehr Nett. Danke

    1. Jürgen Klug

      Hallo Sylvia, einen Sportrollstuhl kannst Du zusätzlich beantragen. Ich würde mich hierzu an Deiner Stelle mal an den DRS (Deutscher Rollstuhlsport Verband wenden. Die können dich noch gezielter beraten.

  3. Ferdinand Schneider

    Ein Freund von mir sitzt aufgrund eines Unfalls vorübergehend im Rollstuhl. Jetzt will er wissen, worauf er achten muss. Diese Fragen und Antworten helfen ihm dabei. Besonders Frage 9 ist für ihn relevant, da er gerne Sport treibt. Der Deutscher Rollstuhlsport wäre deswegen vielleicht etwas für ihn.

      1. Conny

        Hallo,
        mein Kind mit einer Muskelschwäche, welche höchstens 10min laufen kann, soll jetzt vom Arzt empfohlen und verordnet einen elektr. Rolli bekommen. Hatte vorher einen aktiven bzw. normalen Kinderrolli. Jetzt hat er oft keine Kraft mehr in den Armen um diesen zu bewegen. Er ist 11J. und möchte auch mal allein mit Freunden was unternehmen bzw. ich als seine Mutter hab auch sehr gr. Probleme ihn zu schieben durch bereits 2 Bandscheibenvorfälle.
        Was muss ich beachten, damit er ihn auch bekommt und keine Ablehnung? Kannst du mir da einen Rat geben? VG Conny

      2. Jürgen Klug

        Hallo Conny,
        wenn Dein Sohn einen E-Rollstuhl vom Arzt verordnet bekommen hat, sollte es kein Problem sein diesen auch bewilligt zu bekommen.
        Ich würde mich an ein gutes Sanitätshaus wenden, schauen was die empfehlen und dann muss das Sanitätshaus einen Kostenvoranschlag an die Krankenkasse senden.
        Wichtig, auf der Verordnung des Arztes sollte möglichst genau stehen, welche Art von Rollstuhl verordnet wird. In der Regel kann Dir da aber ein gutes Sanitätshaus auch gut weiter helfen.
        Liebe Grüße Jürgen

  4. Georg Rangsacker

    Nach Lektüre Ihres Artikels kommt es mir recht offensichtlich vor, aber Punkt drei war mir bisher immer ein Mysterium. Um genau zu sein hatte ich erwartet, dass man sich einfach einen Rollstuhl kaufen muss. Das Modell, dass der Stuhl in der Regel eine Leihgabe ist, finde ich deutlich besser.

  5. Mailin Dautel

    Eine Freundin von mir hatte einen Autounfall und dabei wurden ihre Beine schwer eingeklemmt. Sie wird wahrscheinlich einen Rollstuhl benötigen oder eine andere Gehhilfe. Ich möchte eine gute Freundin sein und sie unterstützen so gut ich kann. Der Artikel war sehr aufklärend und hilfreich, ich hoffe das ich ihr dann ein paar Antworten zum Thema Rollstuhl geben kann.

  6. Toni Krause

    Mein Sohn bewegt sich derzeit nach einem Unfall im Rollstuhl fort. Ein Glück sind die meisten Menschen sehr hilfsbereit, wenn es um die Rollstuhlbeförderung geht. Danke für den Tipp den Rollstuhl im Internet oder Sanitätshäuser zu verkaufen.

  7. Michel Deleuze

    Vielen Dank für die Beantwortung dieser Fragen zu Rollstühlen – manche davon habe ich mich bislang einfach nicht zu fragen getraut. Ich war davon ausgegangen, dass man den Rollstuhl vom Arzt in der Praxis erhält, aber dabei hatte ich wohl vergessen, dass es Sanitätshäuser gibt. Ich werde meiner Schwester (Sportunfall) also mitgeben, dass sie beim Arzt darauf achten soll, dass das Rezept für den Rollstuhl gut deklariert ist.

    1. Birglinde König

      Auf jeden Fall in Widerspruch gehen. Ich bin Betreuerin und habe diese Vorgehensweise grundsätzlich bei den jeweiligen Krankenkassen kennengelernt. Sollte dieser Widerspruch erneut abgelehnt werden, auf keinen Fall aufgeben. Mit einem Rechtsanwalt Ihres Vertrauens eine Klage beim Sozialgericht anstreben. Natürlich aber bitte vorher selbst überprüfen ob eine Eignung für das Bedienen des Rollstuhles und eine Eignung für den Straßenverkehr vorliegt. Nicht aufgeben !

    2. OTTI

      Hallöchen, ich habe auch einen E-Rolli verschrieben bekommen. Dein Arzt soll ganz genau deine Einschränkungen begründen und ganz genau auf dem Rezept schreiben welchen Rolli er fü angebracht hält. Vorher gehe ich ein gutes<Sanität Geschäft und guck vorher mal im Internet auch Testberichte, guck ob du dir einen Rollstuhl auch mal für 2-3 Tage bekommen kannst, es fährt sich im Laden total anders als auf der Strasse, dass spürst du zuerst auf Kopfsteinpflaster wie gut die Federung vom Rolli ist, gefällt er dir nicht wird er wieder abgeholt und gut. Frage bei deiner Kranken Kasse ob der Rolli eine Zulassungsnr. haben muss, davon gibt es nicht sehr viele Modelle. Mein TRAUM Rolli hatte so eine Nr.bin dann wieder in den Laden wo ich schon einmal war, der Verkäufer guckte dann ob er für mich passt von der Breite und machte einen Kostenvoranschlag für die Kasse und der Rolli wurde für 3 Monate reserviert.Auf meinem Rezept stand dann genau dieses Modell mit der Zulassung, meine Diagnose und für welchen Zweck ich ihn brauche, er sollte leicht und zusammenklappbar sein. Es hat 3 Wochen gedauert bis die Kasse ihr O.K. gab.Achtung es gibts Rollis die für Innen oder Außen geeignet sind, meiner ist für beides geeignet, er hat größere Räder als ein Rolli für den Innenbereich. Nun muss ich erstmal üben, üben üben.

  8. Heike

    Vielen Dank für die hilfreiche Information rund um das Thema Rollstuhl. Meine Bekannte wurde nach einem Unfall operiert und momentan ist es nicht bekannt, wie lange sie auf einen Rollstuhl angewiesen wird. Mindestens für die Dauer der Rehabilitation. Gut zu wissen, dass man einen Rollstuhl bei Sanitätshäusern mieten oder ausleihen kann. Ich werde mich weiter nach diesen Optionen erkundigen.

    1. Klug Jürgen

      Hallo, ja einen Rollstuhl können Sie beantragen, auch wenn Ihr Mann nicht ständig auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Das heißt, einen Leihrollstuhl auf Kosten der Krankenkasse bekommt man eigentlich nur dann, wenn man schon einen Rollstuhl hat, diesen aber nicht mit in den Urlaub nehmen kann oder will. Also, zum Arzt gehen und einen Rollstuhl beantragen, weil Ihr Mann auf längeren Strecken einen benötigt. Diesen können Sie dann auch mit in den Urlaub nehmen oder einen Leihrollstuhl im Urlaub nehmen und dann mit der KK abrechnen. Liebe Grüße Jürgen Klug

  9. Johannes

    Hallo Jürgen, danke für deine Infos zum Thema Rollstühle. ein Junge aus unserer Gemeinde benötigt nämlich seit Kurzem einen Rollstuhl. Gut zu wissen, dass er ein Anrecht auf einen neuen Rollstuhl hat, sobald der alte zu klein geworden ist. Gibt es denn Kinderrehatechnik auch schon Entwicklungen in Richtung eines ‚mitwachsenden‘ Rollstuhls? VG, Johannes

  10. Adelheid

    Danke für die vielen Infos! Ich begleite meine Mutter nach ihrer Kopftumor-OP und nachfolgendem Schlaganfall 24 Stunden am Tag. Aufgrund ihrer Halbseitenlähmung ist sie auf einen Rollstuhl angewiesen. Sie ist nicht in der Lage sich mit dem Rollstuhl selbständig fortzubewegen, so dass sie auf ständige „Schiebehilfe“ angewiesen ist. Nach 3 1/2 Jahren möchte ich so gern mal wieder in den Wald und die Natur genießen. Meine Mutter hatte damals in der Klinik einen Aktivrollstuhl von Sopur bekommen, der vorne viel zu kleine Räder hat. Laut Sanihaus können an diesen Rollstuhl keine größeren angebracht werden. Nach zwei Jahren ist bereits eine Schraube an der Aufhängung eines kleinen Vorderrads gebrochen. Einfach so! Und das Sanihaus kommentierte, dass ich offensichtlich vor einen Bordstein gerammt sei…. wie ihr euch vorstellen könnt war meine Not recht groß, denn der Rollstuhl verlor vollständig seine Stabilität und meine Mutter ging zu Boden. Auch Sopur kommentierte, dass könne eigentlich nicht passieren und verwies mich ans Sanihaus….
    Jetzt bin ich dringend auf der Suche nach einem komfortablen „Schieberollstuhl“ , der leicht im Kofferraum zu verstauen, dennoch Kopfsteinpflaster- und Geländetauglich ist und der von der Krankenkasse übernommen wird. Hat jemand von euch eine gute Idee?

    1. Sandra

      Hallo Adelheid, ich habe einen einfachen Standard Leichtgewichtsrollstuhl. Zum Zusammenklappen einfach die Sitzfläche nach oben ziehen. Die Beschaffenheit der vorderen Räder hängt vom Hersteller ab. Meiner ist von der Firma Meyra und hat zwar kleine aber dickere Reifen. Die Fussklappen kann man seitlich nach aussen drehen oder auch nach innen wegdrehen. Der Rollstuhl lässt sich dann trotzdem noch einwandfrei bewegen. Ausserdem kann man die Fussklappen und Armlehen auch ganz abmontieren wenn sie nicht gebraucht werden. Für einen guten Waldweg auf jeden Fall ok. https://www.sanitaetshaus-24.de/rollstuhl/rollstuhl-leicht/leichtgewichtrollstuhl-meyra-format,-silverline-detail.html

  11. Kyra Voight

    Guten Tag,
    mein Bruder ist seit kurzem auf einen Rollstuhl angewiesen, da er einen Unfall hatte. Es ist natürlich ziemlich ungewohnt für ihn den Alltag mit einem Rollstuhl zu bewältigen. Ich versuche ihn auch so gut es geht zu helfen, wenn wir zusammen unterwegs sind. Deshalb suche ich hier nach ein paar Tipps und Anregungen zum Thema. Vermutlich wird mein Bruder auch eine Weile auf den Rollstuhl angewiesen sein und bestimmt in der Zeit einen neuen Rollstuhl benötigen.

  12. Sabine Merk

    Hallo, mein Sohn ist nach einem Motorradunfall linksseitig gelähmt, er hat einen Rollstuhl mit Achse, er kann mit Stock eine kurze Strecke gehen. Er hat jetzt ein Behindertengerechtes Auto aber den Rollstuhl mit einzupacken ist unmöglich für ihn. Gibt es da eine Möglichkeit einen Rolli zu bekommen, der für Einhändige möglich ist ihn in den Kofferraum zu packen und macht es Sinn bei der Krankenkasse einen zu beantragen, er hat seinen Rolli jetzt gut 2 Jahre.

  13. Irene Mütze

    Hallo mir wurde heut ein gebrauchter Rollstuhl geliefert, leider war ich bei der Übernahme nicht anwesend. Muss ich diesen annehmen, jetzt auch bei Corona oder überhaupt. Ich hatte den Wunsch,dass er ein blaues Gestell haben sollte. Bin ich als Kassenpatient so entmündigt. Danke schon für eure Antwort.

    1. Jürgen Klug

      Hallo Irene, nein Du brauchst den Rollstuhl nicht annehmen! Entscheidend ist aber, was Dein Arzt Dir verordnet hat! Rollstuhl ist ja nicht gleich Rollstuhl! Was die Farbe angeht, Farbe kann Aufpreis bedeuten! Diesen Aufpreis muss Du ggf. selbst zahlen! Eine Farbe sagt ja nichts über die Qualität des Rollstuhl aus! Im Zweifelsfall müsstest Du Dich also entscheiden, ob Du bereit bist einen Aufpreis zu zahlen! Ich hoffe ich konnte weiter helfen! Liebe Grüße Jürgen

    1. Jürgen Klug

      Hallo Claudia, so ganz verstehe ich die Frage nicht! Einen E-Rolli lädt man an der Steckdose! Also kann die Antwort nur lauten, an jeder Steckdose! Wie Du aber sicher weißt, dauert der Ladevorgang lange! Schnellladefunktion gibt es meines Wissens nach noch nicht bei E-Rollis! Liebe Grüße Jürgen

  14. Alex

    Hallo Jürgen,

    Ich habe eine Frage bezüglich der Haltbarkeit eines Rollstuhls. Ab wann muss man mit der Ermüdung der Materialien rechnen?

    Ich frage das, da ich einen 8 Jahre alten Rollstuhl aus Carbon (Panthera X) angeboten bekommen habe und etwas unsicher bin, noch soviel dafür zu bezahlen.

    Viele Grüße Alex

    1. Jürgen Klug

      Hallo Alex,
      so einfach kann ich die Frage leider nicht beantworten.
      Wie bei allen Gebrauchsgegenständen ist das sehr abhängig
      von der vorherigen Nutzung. In der Regel kann man aber sagen,
      dass ein Rahmen grundsätzlich eine lange Lebensdauer haben kann.
      Wenn allerdings ein Schaden am Rahmen vorhanden ist, zudem aus
      Carbon solltest Du lieber die Finger davon lassen, da eine
      Reparatur schwierig und kostspielig ist. Probleme bereiten
      aber hauptsächlich die Komponenten, sprich Räder, Bremsen,
      Reifen, Sitzbespannung etc. sind diese in einem guten Zustand
      spricht eigentlich nichts gegen einen Kauf. Solltest Du dir aber
      gut anschauen. Du solltest aber auch Fragen, wie der Rollstuhl vorher
      genutzt wurde. Wie gesagt, als Vergleich mal, ich kann mir einen guten
      10 Jahre alten Gebrauchtwagen mit wenigen Kilometern kaufen und von einem
      5 Jahre alten durch gerockten eher Abstand nehmen. Wenn Du die Möglichkeit
      hast, solltest Du Dir den Rollstuhl also gut anschauen und ggf. eine
      „Probefahrt“ machen. Hinzu kommt ja, dass solche Rollstühle auf den Nutzer
      extra angepasst werden. Also stimmen die Maße überhaupt. Zudem solltest Du
      schauen ob Du überhaupt mit einem so leichten Rollstuhl klar kommst.
      Ich hoffe ich konnte Dir ein bisschen weiter helfen.
      Lass mich wissen, ob Du den Rollstuhl gekauft hast und wenn ja wie Du
      damit zurecht kommst.

      Liebe Grüße
      Jürgen

  15. rollanda

    Danke für die tollen Infos, über die Rollstühle. Mein Sohn sitzt nun im Rollstuhl, weshalb ich mehr informationen haben wollte. Es ist gut zu wissen, dass man regelmäßig den Rollstuhl beantragen kann.

  16. Aaron

    Hallo Jürgen, ich bin Aaron und Architekturstudent. Zum Diplom entwerfe ich gerade ein Hallenbad. Ich berücksichtige natürlich gängeige Normen zu Barrierefreiheit, habe aber das Gefühl, dass diese lediglich die möglichkeit der Barrierefreien Überwindung beschreiben, ich versuche aber gerade einen Ort zu entwerfen der zum Wohlfühlen da ist.
    Impuls dafür, dass ich mich an dich wende, ist meine Haupterschlioeßung, die aus einer Rampe besteht. Diese hat die vorgegebenen 6% um bareierefrei zu sein, allerdings müssen 52,5m mit 6% überwunden werden.

    Hier die erste konkrete Frage an dich: ist das viel, wahnsinnig viel oder unschaffbar, oder garnicht der Rede wert? (Es gibt selbstverständlich einen Lift, der ist jedoch relativ erlebnisarm, die Rampe bietet Blicke über das Sportbecken und in die Weinberge der niederösterreichischen Wachau, dieses Erlebnis möchte ich für Rollstuhlfahrer zugänglich machen)

    Da ich weit und breit keine Rollstuhlfahrer in meiner Umgebung habe, habe ich das Internet befragt und bin auf Dich gestoßen, ich würde mich freuen, falls Du mir, hier und da mal ein bisschen mit dem Bauchgefühl helfen könntest.

    Lg Aron

    1. Jürgen Klug

      Hallo Aaron,
      ich finde die Idee einen Ort zum Wohlfühlen einzurichten super!
      Die Rampe ist als Alternative zusätzlich zu einem Lift geplant?
      Das heißt, man könnte wählen entweder benutze ich den Lift oder
      wenn ich mehr sehen und erleben möchte, benutze ich die Rampe?
      52,5 m ist schon recht lang, aber nicht ungewöhnlich! In der Regel
      sind Rampen bei einer solchen Länge nicht „durchgängig“, das heißt
      sie wird durch Absätze unterbrochen auf denen man kurz ausruhen kann,
      ist das in Deinem Plan auch vorgesehen?
      Ich hoffe ich konnte Dir ein bisschen weiter helfen. Ohne den Plan zu
      kennen, kann ich aber soviel mehr auch nicht dazu schreiben.
      Liebe Grüße
      Jürgen

  17. Pia

    Ich finde es super, dass die Vorgehensweise in Deutschland so gut geplant ist. Kann ich auch ohne Rezept vom Arzt einen Rollstuhl im Sanitätshaus kaufen? Das würde mich sehr interessieren.

Schreibe einen Kommentar zu Michel Deleuze Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert